1945-2004: Nachnutzungen
Am 22. April 1945 wurde das „Ausländerkrankenhaus Mahlow“ durch die Rote Armee befreit. Danach verwendete die Rote Armee den Barackenkomplex zunächst weiter als Krankenhaus. Anschließend, ab Herbst 1946, siedelten sich Blankenfelder Gewerbebetriebe in den Gebäuden an.
Mehr als 150 Menschen arbeiteten fortan auf dem noch heute als „Industriegelände“ bekannten Areal. Größter Betrieb war der VEB Pharmazeutisches Werk Blankenfelde. Er verfügte über drei Baracken und errichtete Gewächshäuser zur Erzeugung von Heilkräutern. 1962 wurde das Werk geschlossen. Bis zum Ende der DDR verschwanden auch die meisten anderen Betriebe. Die Gärtnerei existierte noch bis in das Jahr 2004. Heute zeugt vom Lager noch ein kleines Gebäude im Zufahrtsbereich.
Die Existenz des „Ausländerkrankenhauses“ geriet nach 1945 weithin in Vergessenheit oder wurde verdrängt. Ab den 1980er Jahren rief sie der Lokalhistoriker Frank Hummeltenberg durch seine Forschungen wieder ins Gedächtnis. Es folgten weitere lokale Initiativen und Ausstellungsprojekte.
2007 wurde das Gelände als archäologisches Denkmal unter Schutz gestellt. 2009 beschloss die Gemeindevertretung Blankenfelde-Mahlow, am authentischen Ort dauerhaft an das „Ausländerkrankenhaus“ und die Schicksale seiner Insassen zu erinnern. Mit der Umsetzung befasst sich eine Ideenwerkstatt aus Bürgern der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow und Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung.