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Datum: 02.12.2019

Ideenwerkstatt sammelt neue Ideen für das "Ausländerkrankenhaus"

Die baulichen Fortschritte am ehemaligen Desinfektionsgebäude auf dem Gelände des "Ausländerkrankenhauses" waren Ende November der Grund für ein Vor-Ort-Treffen der Ideenwerkstatt. Gemeinsam wurden die Sicherungsmaßnahmen am Gebäude begutachtet, um darauf aufbauend, ein Konzept für die weitere Entwicklung des Gebäudes zu erarbeiten.

Im Verlauf dieses Jahres wurde bereits das defekte Dach erneuert und Maßnahmen gegen Vandalismus ergriffen, um das historisch wertvolle und in der Region einzigartige Gebäude für kommende Generationen als Erinnerungsort zu erhalten. Als zentraler Funktionsbaustein im Lageralltag wurden hier durch einen Dampfapparat Kleidung und andere Textilien desinfiziert. Nach der Befreiung des Lagers wurde das Haus als Wohnhaus genutzt und mehrfach umgebaut beziehungsweise erweitert.

Die Ideenwerkstatt – eine Vereinigung von interessierten Bürgern und Gemeindevertretern, die unter anderem das Projekt „Ausländerkrankenhaus“ begleitet – entwickelte im Anschluss an den Vor-Ort-Termin gemeinsam mit Bürgermeister Michael Schwuchow und der Bauforscherin Barbara Schulz, Anstöße für eine weitere Entwicklung des Geländes unter Einbeziehung des Desinfektionshauses.

Hauptaugenmerk lag auf der äußeren Gestaltung des Gebäudes. Verschiedene Ansätze wurden hier diskutiert. Wichtig ist den Teilnehmern der Ideenwerkstatt, dass der ursprüngliche Baukörper des im Jahr 1942 errichteten Desinfektionsgebäudes, erkennbar gemacht wird. Auch die originalen Fenster- und Türöffnungen sollen sichtbar werden - ob dies durch eine farbliche Gestaltung, freilegen der Fensteröffnungen oder durch bebilderte Objektträger umgesetzt wird, ließ man bewusst offen. Ein Wettbewerb zur künstlerischen Gestaltung des Gebäudes soll Ideen und weitere Anstöße bringen. Eine Ausschreibung ist hier in Vorbereitung und wird zeitnah von der Gemeinde veröffentlicht.

Die Maßnahmen rund um das Ausländerkrankenhaus haben Projektcharakter und sollen nach und nach das Gelände als Erinnerungsort entwickeln. Als integraler Bestandteil des Berliner Zwangslagersystems, ist das Ausländerkrankenhaus Mahlow dabei auch als Teil der gemeinsamen Erinnerungslandschaft Berlin-Brandenburgs zu sehen.

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